Wasserspiele

Dieses Jahr bescherte uns der Juni ein paar wirklich warme Sommer- und den einen oder andern Tropentag. In den Gärten wurden die Kunststoffbassins gefüllt vom einfachsten Modell bis zur eigentlichen Badeanlage mit Einstiegstreppe und Sonnendach. Die Kleinen und Kleinsten rannten mit Wasserpistolen um die Häuser; es fanden richtige Wasserschlachten statt, in die auch Mütter und Väter voll Vergnügen eingriffen zum Gaudi der Kinder. Der Spass war gewaltig, durchaus vergleichbar mit dem Wasserverbrauch. Doch der Himmel hatte bald ein Einsehen und lieferte nassen Nachschub die Hülle und Fülle. Irgendwie sind wir hier in der gemässigten Zone halt schon privilegiert: an Wasser mangelt es vorderhand noch überhaupt nicht, auf dass wir Menschen glücklich sind und die Natur gedeihen kann.

Der Berenbach übrigens, kurz nachdem er den alten Bahndamm passiert hat, ist nun von Büschen und Sträuchern wohl eingepackt, sodass das grosse Rauschen nach Frühjahrsgewittern einem zufriedenen Murmeln gewichen ist. Vögel, Libellen, Insekten, Wasserläufer und anderes Getier treibt dort seine Wasserspiele – manchmal denkt man, mit nicht weniger Vergnügen als unsere Kinder.

Mir kommt plötzlich in den Sinn, dass in unserer Siedlung auch ein Laufbrunnen stehen könnte, vielleicht neben dem Spielplatz oder am Ende der Siedlung gegen Bubikon hin? So ein Wasserspielbrunnen, wie ihn Conrad Ferdinand Meyer beschreibt:

Der römische Brunnen

Aufsteigt der Strahl und fallend giesst
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfliesst
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

 

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