Nein, nichts Politisches!

Politisches oder gesellschaftlich Kritisches habe ich auf diesen Seiten eigentlich nie formuliert. Sie stehen ja auch unter dem Titel „Vermischtes“, was eine Kategorie in unseren Zeitungen ist, wo Seltsames, Merkwürdiges, Erstaunliches, aber eben nicht Politisches erzählt wird.
Eine Ausnahme machte vielleicht das Textchen mit den Bemerkungen zur Toleranzrede des Wolfram von Eschenbach aus dem „Willehalm“, wo er sich für die Verständigung zwischen Arabern und Europäern einsetzte. Ich schloss mit dem Satz: „Ende November ist wieder eine eidgenössische Volksabstimmung“. Jene über die Minarette. Deren Bau ist nun verboten. Was ich, wie wohl in meinem September-Text deutlich geworden ist, sehr bedaure.
Das Polit-Theater um das Bankgeheimnis wäre ja wiederum eine Möglichkeit, hier in das allgemeine Bundesrats-Bashing einzustimmen. Und die Wirtschafts- und Finanzkrise wäre die Gelegenheit, einen Kästner zu zitieren:

AUF EINER KLEINEN BANK VOR EINER GROSSEN BANK

Uns erfreut das blosse Sparen.
Geld persönlich macht nicht froh.
Regelmässig nach paar Jahren
Klaut ihr’s uns ja sowieso.
Nehmt denn hin, was wir ersparten!
Und verludert’s dann und wann!
Und erfindet noch paar Arten,
wie man pleite gehen kann!

Erich Kästner. Gesang zwischen den Stühlen (1932).
Darin findet sich auch:

Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken.

Nein, weder grosse Politik noch harte Gesellschaftskritik in diesen Zeilen, nur Vermischtes, Verschiedenes. Also zum Beispiel: Wie wird wohl die grosse Wiese neben unserer Siedlung überbaut? Mit Einfamilienhäusern oder mit grossen, hohen Häuserblocks? Und wann geht die Bauerei wohl los? Könnte man die Wiese nicht Wiese sein lassen? Der Duft der „Gülle“ wird uns fehlen!

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