Hawking behält recht

So titelte die NZZ vom 6. Oktober und berichtete, dass zum ersten Mal Wissenschafter die sogenannte Hawking-Strahlung beobachtet hätten, die von Schwarzen Löchern ausgesendet wird. Ruth Durrer, Direktorin des Instituts für theoretische Physik der Universität Genf, diskutierte am Schauspielhaus mit Lukas Bärfuss die Theorien Hawkings, Einsteins und anderer und die Frage, ob es Paralleluniversen gäbe und damit unendlich viele Werner Heller oder Stephen Hawking oder Ruth Durrer. Sie wisse, dass ernsthafte Kollegen über Paralleluniversitäten forschen würden, sie selbst sei aber sehr skeptisch. Basis für solche Vorstellungen sei die Stringtheorie, die aber nur mit 10 Dimensionen sinnvolle und für Mathematiker sehr wertvolle Ergebnisse liefere. Es sei noch niemandem gelungen, sie in unserer vierdimensionalen Welt glaubhaft anzuwenden.
Bei solchen Sachen kommt mir immer Asterix in den Sinn, der ausrief: „Die spinnen, die Römer!“ Ja, denke ich, das gilt wohl auch für theoretische Physiker. Oder für Mathematiker.

Es gibt da ein Banach-Tarski Paradox: Man nehme einen Apfel und teile ihn in fünf Teile. Setzt man diese Teile nun geschickt zusammen, so entstehen zwei Äpfel, beide von gleicher Grösse wie der erste. Man nehme eine Erbse und teile sie in eine endliche Zahl von Stücken, setze diese wiederum geschickt zusammen – und siehe da: das neue Erbsli ist so gross wie die Sonne! Nachzulesen beispielsweise in The Pea and the Sun. A Mathematical Paradox. Leonard M. Wapner. A K Peters Ltd. Massachusetts. 2005. {(x,y,z):x2 + y2 + z2 ≤1} und ∏0  ∏0 + P + ₱ und so weiter, aber lassen wir das …

Sind Physiker und Mathematiker die modernen Märchenerzähler? So ganz abwegig ist der Gedanke ja nicht: Lewis Carroll, der „Alice in Wonderland“ schrieb, war Mathematiker.
Übrigens: Wenn es wieder einmal eine klare Nacht gibt, werde ich mir die Sterne ansehen, denn eine Aussage von Ruth Durrer hat mich doch sehr beeindruckt: Der Beobachtungshorizont verkleinere sich fortwährend in unserem sich beschleunigt ausdehnenden Universum. In einigen Milliarden Jahren können wir nur noch die eigene Milchstrasse und vielleicht noch Andromeda sehen und nichts mehr weiter. Na, vielleicht falle ich ja vorher in ein Schwarzes Loch und muss diese Katastrophe nicht mehr erleben.

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