Es führt ein Spazierweg rund um den Eschberg

Obschon: Berg ist halt wirklich übertrieben. Immerhin: Verlässt man die „Siedlung im Eschberg“ Richtung Bubikon und wählt den Weg zwischen Eschberg und Dürntnerstrasse, erhebt sich rechts tatsächlich ein Hügel, mit Nadelbäumen bewachsen und überragt von einer riesigen Esche. Um diesen Schlafbaum stritten sich im Herbst krächzend Krähenschwärme. Hört man jetzt im Juni Krähen krächzen, kann man fast sicher sein, dass ein Milan oder Bussard über dem Eschberg segelt. Die hohen Pfiffe des roten Milans klingen wehmütig.

Der Weg ist gesäumt von Sträuchern, die den Lärm der Autobahn ein bisschen dämpfen. Hartriegel mit seinem roten Holz, Schwarz- und Weissdorn, Vogelbeere, Pfeifenstrauch, der reinste Lehrgang für einheimisches Gehölz.

Nun folgt man der Autobahn, während rechter Hand der Eschberg hier mit Laubbäumen bestanden ist. Die Hügelform lässt vermuten, dass es sich um einen Drumlin handelt, aber sicher bin ich mir da nicht. (Beim Restaurant Rotenstein übrigens steht eine Informationstafel zur Drumlinlandschaft oberes Glatttal, die im „Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung“ figuriert. Ein Grund, im Rotenstein eine Glacé zu schlecken!)

Lastwagen donnern links vorbei. Stimmt das? Sie lärmen, klar; aber donnern? Ist das nicht viel eher ein Zischen und Brausen, sind das nicht eher Wind- und Abriebgeräusche und Motorenbrummen? Wenn Petrus donnert, tönt es auf jeden Fall anders! Ob Kinder heute in Schulaufsätzen noch immer von donnernden Lastwagen schreiben?

Unterhalb des Rotensteins spaziert man nun die Berenbachstrasse hinunter, hat den Eschberg noch immer zur Rechten, geht auf Teer und achtet auf Autos und Velos, bereit, auszuweichen. Jetzt wird unsere Siedlung hinter dem Berenbach sichtbar, die zwanzig Minuten müssigen Spaziergangs sind vorbei, der Milan segelt plötzlich wieder über mir. Meint sein Pfiff etwa mich? Wohl kaum!

Wer es lieber hat, spaziert den Weg in anderer Richtung und hat dann den Eschberg immer zur Linken! Das erinnert mich an ein Gedicht von Ernst Jandl, was aber mit unserer Siedlung nun ganz und gar nichts, mit Politik aber sehr viel, zu tun hat.

lichtung

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht
velwechsern.
werch ein illtum!

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