Winter ist’s!

Dieser Winter bescherte uns wieder einmal kalte Temperaturen und eine geschlossene Schneedecke über einige Wochen. Sogar der ältere, immer korrekt gekleidete Herr, der alle vierzehn Tage seine Eier verkauft, strahlte darüber vor Freude unter seiner Pelzmütze. Vor Nachbars Haus bauten Väter emsig ein Iglu für die Kinder. Nein: eine Schneebar für uns Erwachsene! Und luden die Bewohner der Siedlung zu einem Neujahrsapéro, was, wie die Fotos im Fotoalbum zeigen, viele Leute anlockte. („Schneebar 2009“ anklicken.) [Das funktioniert leider schon sehr lange nicht mehr!] Später dann wurde aus der Schneebar tatsächlich ein Iglu, das Mitte Januar noch immer steht!
Seit Sylvester tummeln sich wieder viele Wintersportler auf dem Eis hinter dem Bahndamm, spielen Hockey oder drehen Pirouetten, was an Christian Morgenstern erinnert:

Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall, und schneeweiss
glänzten die Stadwallgebäude.

Der Seufzer dacht an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein –
und er sank – und ward nimmer gesehen.

Einverstanden: Einen Stadtwall haben wir nicht, dafür einen ehrwürdigen, alten Bahndamm, und die Jugend dürfte wohl auch heutzutage noch die Erinnerung oder die Erwartung an jenen rassigen Burschen oder dieses hübsche Mädchen mit einem tiefen Seufzer begleiten, der vielleicht oder gar hoffentlich die Herzen, nicht aber das Eisfeld schmelzen wird.